In London debattierte man über die Frage, ob die katholische Kirche eine Kraft des Guten ist oder nicht. Nach 50 Minuten hatte das Publikum seine Meinung geändert, zu Gunsten der Atheisten. Hier die Zahlen. Im Bild sieht man die Vertreter der katholischen Kirche über den Umfrageergebnissen vor der Debatte und danach.
Ein Freund von mir sagte mir, als wir über das Minarettverbot sprachen, dass es das Gefühl der Schweizer ausdrückt, dass man etwas gegen den Islam tun muss. Nun, hier ist, was man tun kann. Eine gut geführte Debatte Islam vs. Die Atheisten hätte wahrscheinlich Unterhaltungswert. Und ich sollte mich wundern wenn man nicht auf ähnliche Zahlen käme.
Montag, 30. November 2009
Minarette werden in der Schweiz verboten
Die schweizer Verfassung wird zukünfigi den Bau von Minaretten verbieten.
Die Begründung der Befürworter scheint ungefähr zu sein, dass Minarette mehr ein Symbol der Macht sind als der Religionsausübung dienen. Ich halte das für Unsinn, aber ich fände es ein schwaches Argument, für Minarette zu sein, nur weil Muslime so nette Menschen sind. Oder nur Gebäude zu erlauben, die keine Machtsymbole sind. Nehmen wir also an, Minarette wären nichts als Machtsymbole des Islam.
Da geht noch mehr, der türkische Premierminister Recep Tayyip Erdoğan's sagte 1997: "Moscheen sind unsere Baracken, Kuppeln unsere Helme, Minarette unsere Bayonette und Gläubige unsere Soldaten. Diese heilige Armee beschützt meine Religion." Das Egerkinger Komitee war sich nicht zu schade, den Satz zu zitieren.
Völlig aus der Luft gegriffen ist davon nichts. Zwar ist nicht jeder Moslem ein Terrorist, aber der Anteil Muslime unter den Terroristen ist beängstigend. Wer immer die Initiative kritisiert, weil er meint der Islam eine Religion des Friedens wäre, ignoriert den sichtbarsten Teil des Islams. Und wer behauptet, die Religionsausübung hätte nichts politisches, dem kann man nur den Kopf waschen: Der Islam ist politisch so lange es ihn gibt. Und damit ist er nicht allein: Christen benutzen ihre Werte wohin immer sie gehen um damit Politik zu machen.
Und nein, christliche Werte sind nicht westliche Werte. Die modernen westlichen Werte mussten sich mit großen Opfern gegen das Christentum durchsetzen, und leiden immer noch an christlichen Tyrannen, die glauben uns anderen Stammzellenforschung verbieten zu dürfen, weil sie irgendwo in ihrem Fantasiebuch eine Zeile gefunden haben, die man nur allein so interpretieren kann, dass ihr imaginärer Freund Stammzellenforschung nicht gut findet. Mutter Theresa kämpfte dafür, Abtreibung unter Gefängnisstrafe zu stellen. Der Kampf für Freiheit ist ein Kampf gegen Religionen. Gegen sie alle. Es ist kein Zufall dass kein einziger der Gründungsväter der USA gläubig war.
Der Kampf für Freiheit ist aber auch ein Kampf dafür, dass jeder denken darf was er mag und so lange unbehelligt bleibt wie er keinem schadet. Es ist grundlegender Respekt vor anderen Menschen, dass man ihre Ansichten darüber, wie das Universum funktioniert, hinnimmt, egal wie verwirrt sie erscheinen, wenn man einmal seinen Kopf aufgeräumt hat. Das ist wichtig, denn niemand wird liberal oder als Skeptiker geboren. Es ist eine Position, die man sich gegen sich selbst intellektuell erstreitet. Es ist en Streit gegen unsere angeborenen Instinkte, gegen unsere angeborene Moral, mit der es absolut kompatibel ist Leuten das Leben schwer zu machen, die nicht zu unserer Gruppe gehören.
Man kann kein kohärentes Argument gegen Minarette vortragen, das nicht gerade so gut gebraucht werden könnte um Synagogen und Kirchtürme zu verbieten. Erdoğan listet als Träger und Symbole der islamischen Macht Minarette nur unter anderem. Gerade so gut hätte man Kopftücher oder gleich den Glauben an sich verbieten können. Natürlich wäre der Effekt größer, aber nichts von dem was Ulrich Schluer, der Haupfbefürworter, sagt, lässt sich auf Minarette mehr anwenden als auf Kopftücher, Moscheen, Kuppeln und Gläubige.
Ulrich Schluer mag jetzt einwerfen, dass Moscheen und Kopftücher für den Islam nötig sind, Minarette aber nicht. Er versteht aber auch offenbar nichts vom Islam. Das bemerkt man daran, dass er behauptet, es fände sich über Minarette nichts im Koran und daraus könne man schließen, dass es für die Religion unwichtig wäre. Er weiß nicht, dass der Islam quer über alle Geschmacksrichtungen den Hadith, die überlieferten Erzählungen über Mohammed, genau so respektiert wie den Koran. Dass etwas nicht im Koran steht kann also NIE beweisen, dass etwas nicht islamisch wäre. (Übrigens, im Hadth steht auch: "Falls jemand abtrünnig [vom Islam] wird, … so muss er geötet werden. Die Strafe ist der Tod." Das nur dazu, dass der Islam die Religion des Friedens wäre, wie die Gegner der Initiative den Islam nannten.) Die Mehrheit der Muslime informiert uns, dass Minarette für ihre Religion nötig wären.
Da wir nur höchstens ästhetisch verletzt werden müssen wir das hinnehmen. Und sie ihre Türme bauen lassen. Aus grundlegendem menschlichen Respekt. Alles andere ist das widerliche gängeln einer Minderheit, gegründet auf nichts als Xenophobie und Intoleranz.
Ist der Islam böse? Ja. Haben wir das moralische Recht, Menschen zu gängeln, weil sie etwas für wahr halten, dass der Menschheit schadet? Natürlich nicht. Das wäre absurd. Auf dem Weg zu Skeptizismus liegt viel Hokuspokus und verwirrte Ideologie. Religionsfreiheit, die Freiheit Irrsinn zu glauben, ist absolut nötig damit man zur Wahrheit erst finden kann. Es ist widerlich, die eigene kulturelle Identität, die eigene Majorität zu missbrauchen um Andersdenkende zu gängeln.
Die Begründung der Befürworter scheint ungefähr zu sein, dass Minarette mehr ein Symbol der Macht sind als der Religionsausübung dienen. Ich halte das für Unsinn, aber ich fände es ein schwaches Argument, für Minarette zu sein, nur weil Muslime so nette Menschen sind. Oder nur Gebäude zu erlauben, die keine Machtsymbole sind. Nehmen wir also an, Minarette wären nichts als Machtsymbole des Islam.
Da geht noch mehr, der türkische Premierminister Recep Tayyip Erdoğan's sagte 1997: "Moscheen sind unsere Baracken, Kuppeln unsere Helme, Minarette unsere Bayonette und Gläubige unsere Soldaten. Diese heilige Armee beschützt meine Religion." Das Egerkinger Komitee war sich nicht zu schade, den Satz zu zitieren.
Völlig aus der Luft gegriffen ist davon nichts. Zwar ist nicht jeder Moslem ein Terrorist, aber der Anteil Muslime unter den Terroristen ist beängstigend. Wer immer die Initiative kritisiert, weil er meint der Islam eine Religion des Friedens wäre, ignoriert den sichtbarsten Teil des Islams. Und wer behauptet, die Religionsausübung hätte nichts politisches, dem kann man nur den Kopf waschen: Der Islam ist politisch so lange es ihn gibt. Und damit ist er nicht allein: Christen benutzen ihre Werte wohin immer sie gehen um damit Politik zu machen.
Und nein, christliche Werte sind nicht westliche Werte. Die modernen westlichen Werte mussten sich mit großen Opfern gegen das Christentum durchsetzen, und leiden immer noch an christlichen Tyrannen, die glauben uns anderen Stammzellenforschung verbieten zu dürfen, weil sie irgendwo in ihrem Fantasiebuch eine Zeile gefunden haben, die man nur allein so interpretieren kann, dass ihr imaginärer Freund Stammzellenforschung nicht gut findet. Mutter Theresa kämpfte dafür, Abtreibung unter Gefängnisstrafe zu stellen. Der Kampf für Freiheit ist ein Kampf gegen Religionen. Gegen sie alle. Es ist kein Zufall dass kein einziger der Gründungsväter der USA gläubig war.
Der Kampf für Freiheit ist aber auch ein Kampf dafür, dass jeder denken darf was er mag und so lange unbehelligt bleibt wie er keinem schadet. Es ist grundlegender Respekt vor anderen Menschen, dass man ihre Ansichten darüber, wie das Universum funktioniert, hinnimmt, egal wie verwirrt sie erscheinen, wenn man einmal seinen Kopf aufgeräumt hat. Das ist wichtig, denn niemand wird liberal oder als Skeptiker geboren. Es ist eine Position, die man sich gegen sich selbst intellektuell erstreitet. Es ist en Streit gegen unsere angeborenen Instinkte, gegen unsere angeborene Moral, mit der es absolut kompatibel ist Leuten das Leben schwer zu machen, die nicht zu unserer Gruppe gehören.
Man kann kein kohärentes Argument gegen Minarette vortragen, das nicht gerade so gut gebraucht werden könnte um Synagogen und Kirchtürme zu verbieten. Erdoğan listet als Träger und Symbole der islamischen Macht Minarette nur unter anderem. Gerade so gut hätte man Kopftücher oder gleich den Glauben an sich verbieten können. Natürlich wäre der Effekt größer, aber nichts von dem was Ulrich Schluer, der Haupfbefürworter, sagt, lässt sich auf Minarette mehr anwenden als auf Kopftücher, Moscheen, Kuppeln und Gläubige.
Ulrich Schluer mag jetzt einwerfen, dass Moscheen und Kopftücher für den Islam nötig sind, Minarette aber nicht. Er versteht aber auch offenbar nichts vom Islam. Das bemerkt man daran, dass er behauptet, es fände sich über Minarette nichts im Koran und daraus könne man schließen, dass es für die Religion unwichtig wäre. Er weiß nicht, dass der Islam quer über alle Geschmacksrichtungen den Hadith, die überlieferten Erzählungen über Mohammed, genau so respektiert wie den Koran. Dass etwas nicht im Koran steht kann also NIE beweisen, dass etwas nicht islamisch wäre. (Übrigens, im Hadth steht auch: "Falls jemand abtrünnig [vom Islam] wird, … so muss er geötet werden. Die Strafe ist der Tod." Das nur dazu, dass der Islam die Religion des Friedens wäre, wie die Gegner der Initiative den Islam nannten.) Die Mehrheit der Muslime informiert uns, dass Minarette für ihre Religion nötig wären.
Da wir nur höchstens ästhetisch verletzt werden müssen wir das hinnehmen. Und sie ihre Türme bauen lassen. Aus grundlegendem menschlichen Respekt. Alles andere ist das widerliche gängeln einer Minderheit, gegründet auf nichts als Xenophobie und Intoleranz.
Ist der Islam böse? Ja. Haben wir das moralische Recht, Menschen zu gängeln, weil sie etwas für wahr halten, dass der Menschheit schadet? Natürlich nicht. Das wäre absurd. Auf dem Weg zu Skeptizismus liegt viel Hokuspokus und verwirrte Ideologie. Religionsfreiheit, die Freiheit Irrsinn zu glauben, ist absolut nötig damit man zur Wahrheit erst finden kann. Es ist widerlich, die eigene kulturelle Identität, die eigene Majorität zu missbrauchen um Andersdenkende zu gängeln.
Sonntag, 22. November 2009
Wie man Schwimmbrillen kauft
Samstag, 21. November 2009
Keine Bildunterschriften in Html5
Ich stelle gerade fest, dass html5 zwar ein Caption-Tag hat, aber – ich bin fassungslos – man kann es nicht für Bildunterschriften benutzen. Es wurde diskutiert. Aber dann gab es wohl andere Prioritäten. Ich habe so eine Ahnung, wohin die ganze Diskussionsenergie beim Img-Tag gegangen ist.
Detail in der Debatte, warum es mehr Männer als Frauen in den Naturwissenschaften gibt
Ich sehe gerade eine Debatte zwischen Elizabeth Spelke und Steven Pinker darum, ob es biologische Gründe dafür gibt, dass mehr Männer als Frauen Professoren in Naturwissenschaften erhalten. Pinker sagt ja, Spelke nein.
Rund um Minute 84 macht Elizabeth Spelke einen Punkt, der mich irritiert. Sie zitiert, dass wenn man Professoren Lebensläufe von Bewerbern schickt, dann hänge die Bewertung vom Geschlecht des Lebenslaufs ab. So kam es im Experiment heraus. Das ist ein interessantes Phänomen, aber ich würde mir wünschen, dass sie weiter ausführt, warum und wie genau das Geschlecht die Bewertung eines Lebenslaufs beeinflusst. Um das mit ruhiger Seele akzeptieren zu können, würde mir eine Theorie, wie diese Differenz zustande kommen soll, jedenfalls helfen.
Rund um Minute 84 macht Elizabeth Spelke einen Punkt, der mich irritiert. Sie zitiert, dass wenn man Professoren Lebensläufe von Bewerbern schickt, dann hänge die Bewertung vom Geschlecht des Lebenslaufs ab. So kam es im Experiment heraus. Das ist ein interessantes Phänomen, aber ich würde mir wünschen, dass sie weiter ausführt, warum und wie genau das Geschlecht die Bewertung eines Lebenslaufs beeinflusst. Um das mit ruhiger Seele akzeptieren zu können, würde mir eine Theorie, wie diese Differenz zustande kommen soll, jedenfalls helfen.
Donnerstag, 19. November 2009
Schwarzfahren in der Schweiz / Besuch in Muri, auf der Botschaft
Verflixt, ich hab es falsch verstanden. Auf dem Ticket steht, es wäre eine Stunde lang gültig, aber, erklärte mir der Kontrolleur, das schließe nicht die Rückfahrt ein. Ich wusste, dass man umsteigen kann, und irgendwie hab ich das zu grob verallgemeinert. Ich dachte ehrlich, das wäre in Ordnung. Ich hab gerade im Internet gesucht – tatsächlich sehen die Beförderungsbedingungen der meisten deutschen Städte genauso aus. Nicht, als würde es mir oft passieren, dass ich innerhalb einer Stunde hin- und zurückfahre.
Und dann hab ich dem Kontrolleur meine schweizer Adresse gegeben. Ob das schlau war? Die Durchsetzung der Forderung an meiner deutschen Adresse wäre ausgesprochen schwierig für das Unternehmen gewesen. Steht hier: Internationales Schwarzfahren schwer zu belangen. Jedenfalls, meine Kooperation bei der Herausgabe der schweizer Adresse wurde nicht besonders honoriert. Man möchte sagen: gar nicht.
Mit einer Rechtsschutzversicherung könnte man noch die Verfassungskarte spielen: Verfassungsrechtliche Bedenken gegen die Zulässigkeit von erhöhten Fahrentgelten für Schwarzfahrer.
Und warum bin ich hin- und zurück gefahren? Ich verbringe dieses Weihnachten in Minsk, Belarus. Und also war ich heute morgen pünktlich um 9 Uhr in der weißrussischen Botschaft in Muri um ein Visum zu beantragen. Man kann nur jedem empfehlen, einmal um 9 Uhr morgens zu weißrussischen Botschaft in Muri zu fahren. Man steigt aus dem Bus (ja, ich hatte eine Fahrkarte, irrsinnig freundlicher Chauffeur), und ging dann entlang der Thorackerstrasse Richtung Botschaft. Die Straße grenzt an eine Schafswiese, mit Schafen mit Glocken. Dahinter eine große Wiese, dahinter ein Bauernhof. Auf der linken Seite stehen Botschaften: Botschaft des Haschemitischen Königreichs Jordanien, steht auf der linken Seite. Es ist neblig, still, die Botschaften liegen im perfekten Schlummer. Die Botschaft ist noch abgeschlossen, als ich die Klinke drücke hört man mich und öffnet.
Im Antrag fehlt die Telefonnummer der einladenden Person. Ob die denn wirklich nötig sei. Sie sei. Und wenn sie keine Nummer hätte? Dann müsste ich eine schriftliche Einladung vorweisen. Ok, gibt es hier WLAN, damit ich nachfragen kann? Nein. Darf ich Ihren Computer benutzen? Nein? Zurück im Zentrum vom Muri (neben all den Botschaften) frage ich, wo das nächste Internet ist. Ich frage nach Starbucks, Burgerking, irgendwas. Die Frau am Kiosk lächelt freundlich und sagt, dass es hier so etwas nicht gibt. Also muss ich zurück nach Bern. (Ja, ich löse einen Fahrschein) Ich warte bis McDonald's öffnet, hole mir die Telefonnummer und fahre zurück nach Muri. (Ja, ich löse die dritte Fahrkarte!)
Die Botschaft hat keine Klingel, der Warteraum ist leer, man bemerkt mich eine Viertelstunde nicht. Dann endlich, nachdem ich so laut ich kann klopfe, öffnet man und nimmt meine Dokumente an.
Und wieder laufe ich durchs Botschaftsviertel. Keine Polizei, keine Wachen. Nur Schafe, Stille und ein Bauernhof. (Auf der vierten Fahrt löse ich keine Fahrkarte. Auf der letzten Fahrkarte steht: 1 Stunde. Es steht aber auch: einfache Fahrt. Ich zahle 80 CHF.) Nicht, dass ich ein Experte in Diplomatengegenden wäre. Diese scheint aber wirklich einmalig. Wie gebaut, um die Vorurteile der Ausländer zu bestätigen.
Und dann hab ich dem Kontrolleur meine schweizer Adresse gegeben. Ob das schlau war? Die Durchsetzung der Forderung an meiner deutschen Adresse wäre ausgesprochen schwierig für das Unternehmen gewesen. Steht hier: Internationales Schwarzfahren schwer zu belangen. Jedenfalls, meine Kooperation bei der Herausgabe der schweizer Adresse wurde nicht besonders honoriert. Man möchte sagen: gar nicht.
Mit einer Rechtsschutzversicherung könnte man noch die Verfassungskarte spielen: Verfassungsrechtliche Bedenken gegen die Zulässigkeit von erhöhten Fahrentgelten für Schwarzfahrer.
Und warum bin ich hin- und zurück gefahren? Ich verbringe dieses Weihnachten in Minsk, Belarus. Und also war ich heute morgen pünktlich um 9 Uhr in der weißrussischen Botschaft in Muri um ein Visum zu beantragen. Man kann nur jedem empfehlen, einmal um 9 Uhr morgens zu weißrussischen Botschaft in Muri zu fahren. Man steigt aus dem Bus (ja, ich hatte eine Fahrkarte, irrsinnig freundlicher Chauffeur), und ging dann entlang der Thorackerstrasse Richtung Botschaft. Die Straße grenzt an eine Schafswiese, mit Schafen mit Glocken. Dahinter eine große Wiese, dahinter ein Bauernhof. Auf der linken Seite stehen Botschaften: Botschaft des Haschemitischen Königreichs Jordanien, steht auf der linken Seite. Es ist neblig, still, die Botschaften liegen im perfekten Schlummer. Die Botschaft ist noch abgeschlossen, als ich die Klinke drücke hört man mich und öffnet.
Im Antrag fehlt die Telefonnummer der einladenden Person. Ob die denn wirklich nötig sei. Sie sei. Und wenn sie keine Nummer hätte? Dann müsste ich eine schriftliche Einladung vorweisen. Ok, gibt es hier WLAN, damit ich nachfragen kann? Nein. Darf ich Ihren Computer benutzen? Nein? Zurück im Zentrum vom Muri (neben all den Botschaften) frage ich, wo das nächste Internet ist. Ich frage nach Starbucks, Burgerking, irgendwas. Die Frau am Kiosk lächelt freundlich und sagt, dass es hier so etwas nicht gibt. Also muss ich zurück nach Bern. (Ja, ich löse einen Fahrschein) Ich warte bis McDonald's öffnet, hole mir die Telefonnummer und fahre zurück nach Muri. (Ja, ich löse die dritte Fahrkarte!)
Die Botschaft hat keine Klingel, der Warteraum ist leer, man bemerkt mich eine Viertelstunde nicht. Dann endlich, nachdem ich so laut ich kann klopfe, öffnet man und nimmt meine Dokumente an.
Und wieder laufe ich durchs Botschaftsviertel. Keine Polizei, keine Wachen. Nur Schafe, Stille und ein Bauernhof. (Auf der vierten Fahrt löse ich keine Fahrkarte. Auf der letzten Fahrkarte steht: 1 Stunde. Es steht aber auch: einfache Fahrt. Ich zahle 80 CHF.) Nicht, dass ich ein Experte in Diplomatengegenden wäre. Diese scheint aber wirklich einmalig. Wie gebaut, um die Vorurteile der Ausländer zu bestätigen.
Dienstag, 10. November 2009
Das Sportamt spielt Katz und Maus mit den Besuchern des Hallenbads Hirschengraben
Fühle mich langsam verkohlt. Es ist praktisch unmöglich vorherzusagen, ob man zum Schwimmen kommt oder nicht. Nur eins weiß man: das Geld bekommt man nicht zurück. Ich habe mich beschwert:
Sehr geehrte Damen und Herren des Sportamts der Stadt Bern!
Die Öffnungszeiten des Hallenbads Hirschengraben auf der Webseite geben Zeiten als "geöffnet" aus, in denen man nicht schwimmen kann, weil Schulunterricht das gesamte Bad belegt. Mehr als einmal bin ich bereits umsonst gekommen. Es wäre sicherlich nicht nur für mich nützlich zu wissen, wann man kommen kann und wann nicht.
Bitte geben Sie mir an, wann Schwimmunterricht im Hallenbad stattfindet. Bitte geben Sie mir auch Zeiten an, in denen der Schwimmunterricht "nur" das halbe Becken belegt, denn auch zu solchen Zeiten ist sportliches Schwimmen praktisch unmöglich.
Ich erlaube mir, eine Kopie dieser Email in meinem Blog zu veröffentlichen.
Mit bestem Gruß
Niko Schwarz
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